wirkstatt auboden brunnadern (SG)
Die Wirkstatt Auboden vermittelt eine neue Kultur menschlichen Wirkens und Zusammenlebens. Dabei spielt die Verbindung mit der Natur und Permakultur eine zentrale Rolle. Planofuturo hat für die Wirkstatt Auboden ein permakulturelles Gesamtkonzept entwickelt. Die Versorgung mit eigenen Lebensmitteln aus der Gärtnerei, der Verkauf eigener Produkte und die Gestaltung der Aussenräume als Gemeinschafts-orte sind wichtige Pfeiler des Seminar- und Erlebniszentrums im Neckertal, Toggenburg.
Plan zur Neugestaltung der Terrasse in der Wirkstatt Auboden.
Ausgangslage & Zielsetzung: Ort einer neuen Kultur
Die Wirkstatt Auboden – Institut für gelebten Wandel, ist ein ganzheitliches Seminar- und Erlebniszentrum in Brunnadern im Neckertal, Toggenburg (SG). Mit einem vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebot wird eine neue Kultur des menschlichen Wirkens und Zusammenlebens vermittelt. Diese Kultur ist geprägt von Verbundenheit mit den natürlichen Grundlagen unseres Lebens sowie einer tiefen Harmonie zwischen Menschen und Natur und der Menschen untereinander. Permakultur ist für die Wirkstatt Auboden der Weg, den Mensch und die Natur ins Gleichgewicht zu bringen. 2016 erhält Planofuturo den Auftrag, ein permakulturelles Gesamt-konzept zu entwickeln.
Die Wirkstatt Auboden liegt auf 704m über Meer an einem Südhang. Das Grundstück umfasst eine Fläche von fast 18`000 m2. Die Liegenschaft bietet zum Zeitpunkt des Projektstarts genügend Raum für einen Ausbau der bereits bestehenden eigenen Schulungsangebote zu einem professionellen Seminar- und Gästebetrieb auch für externe Gäste.
Die Grundphilosophie, als ganzheitliche Lebensschule zu wirken, kann an diesem Ort optimal umgesetzt und vertieft werden. Dank der einzigartigen Lage und der vom vorhergehenden Betrieb noch vorhandenen Gärtnerei-Infrastruktur besteht die Möglichkeit, in der Wirkstattt Auboden ein umfassendes Permakultur-Projekt aufbauen, wachsen und erblühen zu lassen.
Permakultur oder die äussere Ökologie als Quelle und Inspiration für inneres Wachstum
Vision: innere und äussere Ökologie im Gleichgewicht
Die Wirkstatt Auboden widmet sich mit ihrem Angebot der inneren Ökologie des Menschen und begleitet ihn mit Hilfe von emotionalem Coaching und integrativer Körperarbeit auf dem Weg zu klarem Bewusstsein. Permakultur repräsentiert die äussere Ökologie des Menschen. Das alltägliche Leben, das sich auf eine natürliche Basis stützt. Befinden sich innere und äussere Ökologie im Gleichgewicht, wird ein Leben in Harmonie möglich und es entsteht Raum für tiefgreifenden, gesellschaftlichen Wandel.
Zu diesem Wandel gehört auch eine Umgestaltung des Alltags. Für die Deckung der Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wärme und einem Dach über dem Kopf soll deshalb soweit wie möglich auf die vor Ort verfügbaren Ressourcen zurückgegriffen werden.
Gestaltung: auf Bestehendem aufbauen und vorhandene Räume miteinander vernetzen
Im permakulturellen Gesamtkonzept hat Planofuturo die thematischen Handlungsfelder der Wirkstatt Auboden räumlich unterschiedlichen Teilprojekten zugewiesen.
Das Zusammenspiel zwischen Menschen und Natur findet im Aussenraum seinen Ausdruck, und zwar als Harmonie zwischen Wildnis und Kultur. Inspirierende Aussenplätze mit Feuerstellen, welche von Gruppen und BesucherInnen genutzt werden können, Ertrag bringende Kulturen mit Obstbäumen und Wildobsthecken, aber auch Schönheit schenkende Rosenhecken prägen den Aussenraum.
Die Gärtnerei ist dasjenige Standbein der Wirkstatt Auboden, das eng mit den Rhythmen der Natur schwingt. Planofuturo hat für die Gärtnerei ein Betriebskonzept entwickelt, das den groben Rahmen für deren Entwicklung absteckt und zudem eine Möglichkeit skizziert, wie die bestehenden Gewächshäuser und der Aussenraum der Wirkstatt produktiv genutzt werden können.
Die Gastronomie kümmert sich um das leibliche Wohl der BesucherInnen, der Mitglieder der Gemeinschaft und der MitarbeiterInnen. Während der Gartensaison sollen die Nahrungsmittel so weit wie möglich aus eigener Produktion stammen. Diese Selbstversorgung kann durch Konservieren oder Tiefkühlen über die Gartensaison hinaus verlängert werden. Die Idee der Selbstversorgung soll als Identität der Gastronomie nach aussen strahlen, womit Permakultur auch in der Lebensmittelversorgung zum Ausdruck kommt.
Im Teilprojekt Heizung wird empfohlen, eine Pyrolyse-Heizung zu betreiben. Die daraus entstehende Holzkohle könnte für eine gewerbliche Kompostierung verwendet werden. Für die Gestaltung des Aussenraumes und im Betriebskonzept der Gärtnerei wird vorgeschlagen, einen Schwerpunkt auf die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu legen.
Bereits in der Vergangenheit war der Laden der Gärtnerei im Auboden ein Anziehungspunkt. Mit dem schrittweise Aufbau der Wirkstatt Auboden erscheint es sinnvoll, an diese Tradition anzuknüpfen und weiterhin Produkte aus der Gärtnerei zu verkaufen. Zudem bietet der Betrieb der Wirkstatt Möglichkeiten, das Sortiment auszuweiten, zum Beispiel auf Eingemachtes aus der Gastronomie oder auf Produkte aus Kräutern wie Tees, Salze, Salben, Seifen oder Badezusätze.
Umsetzung: Eigenes Gemüse, Kräuter und Früchte, vielfältiger Aussenbereich als Gemeinschaftsprojekt
Auf Grundlage des Gesamtkonzeptes sind die Projekte in den letzten Jahren teilweise umgesetzt worden. Der Gemüsegarten und die Gewächshäuser versorgen heute die BewohnerInnen und den Seminarbetrieb mit biologisch produziertem Gemüse und Kräutern. Obstgarten, Wildhecken und Beerensträucher liefern Beeren und Früchte, die zum Teil weiterverarbeitet und im Laden der Wirkstatt oder über den Onlineshop verkauft werden. Das Gelände wiederum bietet viele ansprechende Aufenthaltsqualitäten. Ein hohes Mass an Biodiversität erfreut Bienen und viele andere Insekten und Tiere.
2022 setzten die eng mit Planofuturo verbundenen ökologischen Gartengestalter Peter Keiser und Marco Büttner von Keisergarten ein weiters Teilprojekt um. Die Terrasse zwischen dem Haupthaus und der Villa wurde umgebaut zu einem Begegnungsplatz mit Feuerstelle und Aussenküche, Ruheplatz und Naschgarten. Die ursprüngliche Möglichkeitenskizze von Planofuturo wurde an die Bedürfnisse, die sich im Betrieb und Nutzung der Wirkstatt Auboden gezeigt haben, angepasst.
Die neuen Flächen wurden während einer gemeinschaftlichen Bauwoche von BewohnerInnen und FreundInnen des Aubodens unter der fachkundigen Leitung von Peter und Marco realisiert.
Gemeinsam anpacken für den neuen Aussenbereich mit Feuerstelle und Aussenküche.